Das künftige Bürgerheim ist ein Duo, ein zweistimmiges Ensemble in der Landschaft. Es bespielt das Thema «Individualität und Gemeinschaft» von der Ortsbildung über die Typologie bis zur Architektur.
Im Vordergrund steht der Altbau, der Neubau ordnet sich unter. Er bettet sich sanft in die Topographie. Als Ensemble fassen sie den Zugang, laden die Menschen ein und lassen Landschaft Landschaft sein. Gegen Norden wird durch die Übereckstellung Distanz geschaffen. Der Bestand bleibt in seiner Erscheinung dominant, der Neubau bleibt flach. Beide Bauten erscheinen eigenständig. Ein dezenter Zugangsbau verbindet Alt und Neu stufen- und rampenlos.
Der Alt- und Neubau sind verwandte Typen: Im Altbau wird der zentrale Gemeinschaftsraum flankiert von den Zimmern. Im Neubau werden die gemeinschaftlichen Räume exzentrisch und in abgestufter Massstäblichkeit angeboten. Die Grundrisse bieten Rückzugmöglichkeiten und Exponierung. Der Umlauf wird zum Lebensraum. Der Innenhof verbindet die verschiedenen Wohngruppen visuell.
Unter einem plastischen Dach wird die neue Nutzung in die Topographie gesetzt, es stärkt die gemeinsame Identität. Gekoppelte Fenster als gemeinsame Elemente des Appenzeller Hauses und des neugotischen Bestandes werden zeitgenössisch interpretiert. Gemeinschaftliche Räume gliedern den Baukörper gegen Aussen und kehren das Gebäude so vom institutionellen Charakter ab, betrieblich und gestalterisch. Das Dach und der Baukörper mit seinen Vor- und Rücksprüngen lehnt sich an die Plastizität des Bestandes an. Die Balkone und Loggien inszenieren den Blick auf die Landschaft und das Geschehen ums Haus. Die plastische und unbehandelte Holzfassade ist traditionell und vom Vordach konstruktiv geschützt.