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Rheinufer Ost, Schaffhausen, Städtebauliches Studienverfahren

Räumliches Gesamtkonzept: panoptische Promenade

Das Rheinufer Ost wird zu einem Ort für eine vielfältige Nutzerschaft:  Anrainer, Stadtbewohner und auswärtige Freizeitnutzende können das Ufer in Anspruch nehmen und kriegen eigene Nutzungsschwerpunkte. Es entsteht eine panoptische Promenade, die im Laufe der Jahreszeiten differenziert angeeignet werden kann.

Die  fünf  Eckpfeiler des Gesamtkonzeptes:

  1. Suffizienz, Koexistenz und Synergien fördern
  2. Facettenreiche Grünräume stärken und vernetzen
  3. Bewegungsräume zu Aufenthaltsräumen wandeln
  4. Fuss- und Veloverkehr stärken, motorisierten Verkehr verträglich gestalten und minimieren
  5. Nutzungskonflikte vermeiden

Das Gesamtkonzept ist gesellschaftlich, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltig:

  1. Vielfältige Nutzerinteressen werden partizipativ, sozialverträglich und etappierbar  in die Planung integriert.
  2. Das Weiterverwenden der bestehenden Strasse und das Schaffen von günstigem Wohnraum an guter Lage ist ökonomisch nachhaltig.
  3. Die bestehenden Freiräume werden facettenreich vernetzt, Grauenergie vermieden.

Die etappierbaren Bebauungen schmiegen sich grauenergiearm an die Topografie und kreieren so topografisch eingefügte Freiräume. Das Areal wird vielseitig mit der Nachbarschaft verknüpft und die Gebäudehöhen und Dachformen sind auf die Nachbarschaft abgestimmt.

Die Dichte, insbesondere im Gaswerkareal, soll mit einer dem Rhein gebührenden Distanz im rückwärtigen Teil angeboten werden. Die Dichte wird hier als Qualität interpretiert.

Es entsteht die lebenswerte Lindligasse, die viel Raum für eine facettenreiche Bewohnerschaft schafft. Die Wegführung sorgt dafür, dass die Lindligasse als Quartier und nicht als Siedlung verstanden wird.

Zum Rhein hin wird die bestehende Substanz und die Weite inszeniert, als komplementäre Qualität zur neuen Lindligasse.

Die Verkehrsführung an der Rheinhaldestrasse kann mit einer konsequenten gesetzlichen und räumlichen Gestaltung in Richtung Koexistenz geführt werden. Die Beibehaltung ermöglicht eine sehr hohe Qualität für eine grosse Anzahl kostengünstiger Wohnungen: ein Riegel profitiert vom bewaldeten Hang, der andere Riegel von der Lage am Lindlipark mit Rheinblick. Die gemeinsame Qualität ist die Lindligasse als Sinnbild der Stadt der kurzen Wege.

Im Zusammenspiel mit der Entwicklung des Gaswerkareals, der Neuorganisation des Carplatzes bei den Fischerhüsere sowie der Aufwertung des Schauweckergutparks ergibt sich die Chance, das Rheinufer als zusammenhängenden Freiraum aufzuwerten. Der heutige Uferabschnitt zwischen Salzstadel und Gaswerkareal ist stark von der Kantonsstrasse bestimmt, so dass das Ufer zum strassenbegleitenden Gehweg degradiert ist und seiner Promenadenfunktion nicht gerecht werden kann.

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VerfahrenStädtebauliches Studienverfahren im selektiven Verfahren
Studienauftrag2021-2022
OrtRheinufer Ost, Schaffhausen
ProgrammWohnen, Arbeiten, Gewerbe, Gastronomie, Dientleistung, Kita, Gemeinschaftsraum
AuftraggeberStadt Schaffhausen – Stadtplanung, Schaffhausen
ArchitekturRuprecht Architekten
Team WettbewerbFilipe Pereira C. (PL), Rafael Ruprecht, Francesca Costi, Adrian Moene, Luana Stadtmann, Federico Cigolini, Ada Fortunati
LandschaftHeinrich Landschaftsarchitektur GmbH, Winterthur
Verkehrsplanungstadt raum verkehr, Birchler +Wicki
VisualisierungenRuprecht Architekten, Emilie Wägli